Chevrolet StepVan 30

Ein weiteres Fahrzeug aus meinem kuriosem Fuhrpark.
Dieser StepVan hatte einen 5,7l V8-Benzinmotor und ein 4-Gang Schaltgetriebe. Er wog leer 2,8 Tonnen und hatte ein zulässiges Gesamtgewicht von 7,8 Tonnen, also 5 Tonnen Nutzlast!! Dazu lief die Kiste (im wahrsten Sinne des Wortes) mit ihren 180 PS nicht schlecht. Leer konnte man im Sprint 90 PS Autos abhängen, bis die natürlich bei 120km/h (Höchstgeschwindigkeit von der Motordrehzahl) an mir vorbei gingen.
Was verleitet einen nun dazu so ein Fahrzeug zu kaufen, umzubauen und zu fahren ??
Auf der suche nach neuen Projekten für aufflällige und ausgeflippte Fahrzeuge kamen mein Kumpel Olli und ich irgendwann auf einen StepVan. Gesagt getan, viele StepVans angesehen, jedoch waren die alle extrem verschrammelt oder schlichtweg zu Tode gefahren worden. Irgendwann fand ich in der Automobiles einen StepVan, der in Nürnberg stand. Also hingefahren und angesehen. Dort fand ich einen StepVan, der so war, wie ich ihn mir vorgestellt hatte.Komplett, ohne große Beulen oder Beschädigungen, alle Schlüssel dabei, Reifen im Profil gut, hinteres Rolltor, hohes Dach. Bei meinen Forschungen hatte ich nämlich keine zwei StepVans gesehen, die gleich waren! Jeder hatte andere Achsen, eine andere Höhe, ein anderes Getriebe, einen anderen Motor oder einen anderen Aufbau. Also gekauft, für 100DM getankt (und noch nicht voll!) und ab damit nach Sersheim. Der Thermostat fehlte, so das wir den Kühler mit Styropor abdeckten, denn draußen hatte es -10° und frieren wollten wir auch nicht. Nachdem wir das Trenngitter zum Laderaum mit einer Decke abgehängt hatten, wurde es im Fahrerhaus sogar richtig warm.

Was zum Teufel macht man nun mit so einem Kasten ?
Umbauen zum Wohnmobil natürlich!
Da die Zuladung ja groß genug war, bekam der StepVan einen Innenausbau aus 19mm Spanplatte, was ihn hinterher im Leergewicht auf 3,5 Tonnen anwachsen ließ. Im Original waren die Sitze so'ne Art Barhocker, die durch einen glücklichen Fund auf einem Schrottplatz, durch wunderschöne Isri-Sitze mit Armlehen ersetzt wurden. Schlafkoje, Küche und Tisch hinein für den TÜV und "fertig" war das Wohnmobil. Jedenfalls hatten mien Vater und ich nach 4 Wochen einen klasse Ausbau hingelegt, der im Januar dann durch die TÜV Abnahme ging. Es fehlte natürlich noch an Feinheiten, denn bis dahin war alles im Spanplatten "roh" Look. Als es wärmer war, wurde der Stepvan innen mit Kunstleder bezogen und machte nun eine gute Figur. Auch wurde im Rahmen der Umbauarbeiten für eine vernünftige Beleuchtung gesorgt.

Das Fahrzeug war so groß, das ich hinten einen 1 Meter tiefen "Kofferaum" ließ. D.h. Rolltor auf, Vorräte bunkern, Campinggeraffel dazu und abfahren.
Im Laufe der Zeit kam immer mehr Ausrüstung dazu:


 

Sehr gut war auch die "türkische" Klimaanlage des Vans.
Hier bei einer Funktionsdemonstration im Stand.
Bei höherer Geschwindigkeit war der Luftdurchsatz sehr gut und vom Fahrfeeling gab es nichts besseres als dort so halb im Freien sitzen und kalte Getränke in sich reinschütten.

Der Innenraum war geräumig und mit Kunstleder bezogen.
Von der Konstruktion her hätte man die vordere Bank der Tischkombination auch innerhalb von 10 Minuten umdrehen können, benötigt habe ich es jedoch nie.
Die schicken Lampen stammen alle aus dem Baumarkt und wurden auf 12 Volt umgerüstet.

Hinter der Bank befand sich der der Küchenblock mit Spüle und Herd.

Nur einen Nachteil hatte dieser geile Van: 30-35l/100km Benzin!
Das Tanken mit dem 180 Liter fassenden Tank wurde immer zu einer teuren Angelegenheit.
Deswegen habe ich ihn dann 1998 auch irgendwann wieder verkauft. Der Käufer will einen fahrenden Imbiss daraus machen! Man muß der viel Hamburger verkaufen, bevor der nur ein einziges mal tanken kann.

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